(Out of Order)
Komödie von Ray Cooney /
Es geht drunter und drüber im Leben des britischen Staatstministers Richard Willey. Doch nicht die Politik im abtrünnigen Inselstaat macht dem Konservativen derzeit das Leben schwer, sondern die außereheliche Abenteuersuche.
Ausgerechnet mit der Sekretärin des Oppositionsführers, dem Labour-Chef hat er sich in der Suite des Westminster-Hotels zum stimmungsvollen Tete-a-tete verabredet. Aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihm, dafür umso besser mit dem Publikum, das den ins Trudeln geratenen Richard Willey begleitet bei seinen irrwitzigen und im wahrsten Sinne halsbrecherischen Versuchen, sein nicht zustande gekommenes Verhältnis vor seiner Ehefrau, einem misstrauischen Hoteldirektor und nicht zuletzt einer häufig bewusstlosen Detektivin zu verbergen. Dabei ist ihm das Publikum immer einen Schritt voraus und weiss ein bisschen mehr.
Ray Cooneys rasante Türenkomödie aus dem Jahr 1990 bedient sich ausgiebig der absurden Komik, die das Markenzeichen des 1932 in London geborenen Autors ist. Was die Screwball-Komödie dem Hollywoodfilm ist, sind die Stücke von Cooney dem Theater. Auf der Bühne von Pank & Ratius war er 2007 mit der Komödie „Jetzt nicht, Liebling“ vertreten. Trockener britischer Humor und wenig Respekt vor den Schrullen und Marotten seiner Landsleute machen die Komödien von Cooney zu ungebrochenen Lieblingen des Boulevard – auf Profi- wie Laienbühnen.
Das Jahr 1990 gab Ray Cooney übrigens mehr als einen Anlass sich ausgiebig über das damals von Turbulenzen und Kabinettsumbildungen geschüttelte Unterhaus herzumachen. Ganze sechs Mal musste Premierministerin Margaret Thatcher ihr Kabinett umbilden, bevor sie im November schließlich ihren Rücktritt gezwungenermaßen bekannt gab. Nichts schien sicher in der britischen Politik im Jahr 1990. Die damaligen Spitzenpolitiker tauchen namentlich auch in Cooneys Komödie auf. Ärmel hoch und aktualisiert! Das war der Anspruch für die Budenheimer Inszenierung bei Probenbeginn Anfang des Jahres.
Es braucht nun nach diesem Hinweis nicht viel Phantasie um sich auszumalen, wie oft Textpassagen seit den ersten Proben im März schon geändert und aktualisiert und um neue politische Akteure erweitert und wieder geändert und erneut umgeschrieben werden mussten, weil es auf der Insel politisch wieder einmal rund geht. Und es ist damit zu rechnen, dass bis zur Premiere am 15. November noch weiter geändert und erneuert und umgeschrieben wird …
Es spielen: Robert Brand / Lars Kern / Simone Wittenstein / Thomas Hövelmann / Gerrit Pawliczak / Dirk Horstmann / Annette Lang / Ilka Münzenberg / Elisabetta Iozzelli-Reinhart
Regie: Guido Paefgen, Bianca Wolf
Premiere: 15. November
Weitere Termine:
16., 22., 23., 29. und 30. November 2019
10. und 12. Januar 2020
Jeweils um 20 Uhr / Theatersaal Hauptstraße 1 / Einlass 19.30 Uhr / Abendkasse ab 19 Uhr
Eintritt 10 Euro / Ermäßigt 8 Euro
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