AB 9. NOVEMBER / THEATERSAAL im GASTHAUS „ZUM GOLDENEN RITTER“

NINOTSCHKA

(Komödie von Melchior Lengyel)

Die drei Geheimdienstler Yakuskin, Mamajew und Bibinski sind zwischen den beiden Weltkriegen nach Paris abkommandiert. Von dort sollen sie in ihrer Funktion als „Abgesandte zur Rückführung russischen Eigentums im Ausland“ ein Rembrandt-Gemälde aus dem Besitz der emigrierten Großfürstin Tatjana zurückholen, das die noch junge Sowjetmacht für sich beansprucht. Paris galt nach der Oktoberrevolution als „Hauptstadt der russischen Diaspora“. Doch der als Mittelsmann fungierende und mit Tatjana verbandelte französische Lebemann Leon sorgt für reichliche Ablenkung durch das aufregende Pariser Leben, sodass die drei sich nur allzu gerne vom Pfad der kommunistischen Tugend weglocken lassen. Wie auch die Sonderbeauftragte Ninotschka, die ihnen der KGB hinterher schickt. Womit keiner gerechnet hat: Sie und Leon verlieben sich ineinander. Allerdings stellt die eifersüchtige Tatjana sie vor die Wahl: Leon oder das Gemälde. Mittlerweile ist auch KGB-Kommisssar Krasnov in Paris eingetroffen….

„Garbo laughs“ so wurde 1939 mitten im 2. Weltkrieg auf amerikanischen Leinwänden eine kleine Filmsensation angekündigt. Erstmals in einer Komödie besetzt, machte sich die Garbo in dem Film über ihr Image als tragische Schauspielerin lustig. Der Film ist eine Adaption des gleichnamigen Theaterstücks von Melchior Lengyel, der das Drehbuch gemeinsam mit Billy Wilder schrieb. Regie führte Ernst Lubitsch. Bei den Oscar-Verleihungen 1940 wurden die Theatervorlage, das Drehbuch, Greta GarbΩa als beste Hauptdarstellerin und das Produktionsteam für den besten Film nominiert. 1954 wurde am Broadway unter dem Titel „Silk Stockings“ eine Musicalfassung mit der Musik von Cole Porter uraufgeführt. Hildegard Knef spielte die Hauptrolle. 1965 verkörperte Ruth Leuwerik die Ninotschka in einer Fernsehfassung.

Entfaltet der Film seine Wirkung durch die gegen den Strich besetzte, prominente Hauptdarstellerin und Aufnahmen, die quer durch Paris führen, dann liegt die Kraft des Theaterstückes in seinem unverblümten polit-satirischen Grundton. 1936 geschrieben, ist es eine einzige Kritik auf totalitäre Systeme, die Lengyel mit klugen Pointen, slapstickhafter Situationskomik à la Marx-Brothers, feinfühligem Humor und liebenswerten Charakteren, geradeheraus formuliert. Linientreue zu ihrem jeweiligen System – Kommunismus und Kapitalismus – gelingt keinem der Charaktere. Egal wie sehr sie sich aus Angst vor Bespitzelung, Straflager oder Existenznot darum bemühen: Sie schwächeln ihrer Menschlichkeit wegen.
„Stalin won’t like it.“ (New York Times, 10. November 1939)

REGIE: Armin Nufer (Regisseur, Schauspieler und Sprecher)
ES SPIELEN: Lars Kern, Anja Reibel, Annelie Sieben, Michaela Paefgen-Laß, Peter Leonhard, Simone Wittenstein, Elisabetta Iozelli-Reinhard, Dirk Horstmann, Annette Lang, Bettina Gall

PREMIERE: 09.November 2012, 20 Uhr

WEITERE VORSTELLUNGEN: 10./16./17./18./23./24. November, 20 Uhr

(Einlass und Abendkasse jeweils 19.30 Uhr)

ORT: Theatersaal im Gasthaus „Zum goldenen Ritter”,  Hauptstraße 1, 55257 Budenheim

Eintritt: 10 Euro (eine Ermäßigung von 2 Euro für Schüler und Studenten wird an der Abendkasse erstattet)

VVK: Schreibwaren Lang, Stefanstraße, Budenheim, Tel.: 06139/5587